Auswandern nach Sibirien: Vom Besitzer einer Baufirma zum Selbstversorger mit eigener Gästefarm

Das klingt nach Romantik pur, ist es jedoch nicht. Jede Menge harte Arbeit und auch im Winter ein Überlebenskampf. Noch ist Ulf gesund. Sollte er in den fünf Monaten Winter, in absoluter Einsamkeit ernsthaft erkranken, kann ihm niemand helfen. Niemand kommt zur Farm durch, bei den Wetterverhältnissen. Seine Familie ist in Deutschland und in Sicherheit, warm und gut aufgehoben. Mit gerade mal 51 geht das noch, was ist, wenn Ulf 61, was, wenn er 71 Jahre alt ist? So richtig nachgedacht hat er nicht. Denn auch die Bären, Füchse und Wölfe kann er mit einem Luftgewehr kaum vertreiben. Sich selbst damit zu schützen, ist absolut unmöglich. Die verschärften Sanktionen der Länder werden seine Idee vom Leben in Sibirien, mit dem Tourismus zu finanzieren, auf eine sehr, sehr harte Probe stellen. Sollte Ulf finanziell die Luft ausgehen, bleibt ihm nur der Rückflug nach Deutschland und Hartz 4, verkaufen kann er dort nichts, die Leute haben kein Geld und was kann man mit einer pleite gegangenen Touristenfarm noch anfangen? Tourismus wird in Russland in absehbarer Zeit, vollständig zum Erliegen kommen. Sich ausschließlich selbst versorgen kann er nicht. Schade, dass dieser Traum durch die Realität, wirtschaftlich wie politisch ein jähes Ende finden wird. Entweder Ulf kommt zurück nach Deutschland oder er bleibt für immer und ewig in Sibirien auf seiner Farm und geht in die Dorfgeschichte als Legende ein, schade, denn so wird daraus eine Geschichte von einem der auszog seinen Traum zu leben und in Sibirien in absoluter Einsamkeit seine letzte Ruhe fand. Wahrscheinlich werden auch diese Gedanken ihm kein Ausweg sein, weil in einer anderen Realität lebt. Damit ist sein Schicksal vorhersehbar und leider unabwendbar. Vielleicht ist es auch besser so.